4/15000000.
Die Aufnahmen sind Teil eines Buchprojektes. Sira, Yagnur, Yunus und Daniela leben in Istanbul – vier von rund 15 Millionen Einwohnern.
Die Portraitserien zeigen Wesenszüge Ihrer Persönlichkeiten und ein Charakteristikum der Stadt – ihre Brüche.
Die vier Protagonisten. Streetcasting.
Daniela.
Zwei Monate vor unserer Produktion war ich einige Tage privat in Istanbul. Als mir Daniela auf der überfüllten Istiklal Caddesi über den Weg lief, sprach ich sie ohne zu zögern an. Zu groß die Gefahr, dass die Menschenmassen ihr sinnliches Gesicht sofort wieder verschluckt hätten. Dass sie Deutsche war, die seit vielen Jahren in Istanbul lebt, war Zufall. Wir tauschten Telefonnummern aus und blieben vorerst in lockerem Kontakt.
Mehr und mehr formte sich die Idee ein freies Projekt in dieser fazinierenden Stadt zu starten. Das erste Modell stand fest - Daniela. Ich freute mich darauf sie wiederzusehen und zu fotografieren. Die Aufnahmen bei ihr Zuhause, das stille Licht- und Schattenspiel spiegeln ihr ruhiges und ausgeglichenes Wesen wieder.
Yunus.
Yunus lernten wir in einem Straßencafé kennen. Wir schmiedeten umgehend Pläne für das Fotoshooting am nächsten Tag.
Bei Yunus hatte ich zuerst den Eindruck, dass er nicht viel von seiner Persönlichkeit preisgeben wollte – eine Art Fassade. Vielleicht lag es an der Sprachbarriere, an der Mentalität, am Vertrauen? Nach einigen Stunden Stadterkundung und netten Gesprächen, freute mich der Moment umso mehr, als ich Zugang zu Ihm und seiner Natürlichkeit fand. My favorite: Das Bild mit der Katze!
Yagnur.
Yagnur saß mit Ihren Freunden am Galaturm im Zentrum von Beyoglu, als sie mir ins Auge fiel. Hatte Sie Interesse an einem Portraitshooting? Sie reagierte abwartend, neugierig und offensiv – bot an uns zu der Gruppe zu setzen. Darauf folgten sehr intensive Gespräche und wir lernten uns besser kennen.
Sie lebte auf der asiatischen Seite von Istanbul und deshalb beschlossen wir die Bilder auf der Fähre nach Kadiköy zu machen. Die Kraft der Elemente Wasser und Luft, suggerieren für mich in diesem Fall Natürlichkeit, Freiheit, sinnliche Tiefe und ein Stück Rebellion - so wie ich Yagnur in den Tagen gesehen habe.
Sira.
Sira trafen wir im Café. Der Shoppingmarathon mit Ihrer Mutter schien erfolgreich gewesen zu sein. Ihre Mutter erzählte uns, dass sie Filmregisseurin sei und sehr aufgeschlossen gegenüber künstlerischen Fotoprojekten. Das glaubten wir gern, denn noch am gleichen Abend fanden wir uns zum Abendessen in Ihrem Haus wieder. Zum Glück hatten wir auch Sira überzeugt und planten nun unser Fotoshooting für den nächsten Tag.
Im Sonnenaufgang trafen wir uns am Hafen vor der Bosporusbrücke. Sira war die jüngste Protagonistin und verkörpert in Ihren Bildern jugendliche Leichtigkeit und Unbefangenheit.
Freies Projekt. Portraitfotografie und Stadtportrait.
Die Aufnahmen sind für ein Buch entstanden. 4/15000000 by Tanja Evers –
Über vier Personen und das Wesen einer Stadt.
Ziel war es, lebendige Portraitserien mit unkonventionellen, touristischen Stadtaufnahmen zu verknüpfen.
